Samstag, 10. Oktober 2015

ZdM - Zwischen den Meeren, oder 222 Dosen in drei Tagen

2. Oktober, Anreise

Am ersten Oktoberwochenende war es endlich soweit, wir fahren nach Nordfriesland um 
dort den Trail " Zwischen den Meeren " zu absolvieren, ein Powertrail von Dagebüll bis 
östlich von Flensburg, über die dänische Grenze hinweg. Der Trail wurde von mehreren
Ownern ins Leben gerufen, insgesamt neun Leute betreuen jeweils eine Etappe, die 
Hotel in Dagebüll
Hotel to olen Slüüs
zwischen 4,9 und 13,5 Km lang sind und 16 bis 40 Dosen beinhalten. Wir haben zwar insgesamt 9 Tage Urlaub, inclusive der Wochenenden, aber für den Trail haben wir 3 Tage eingeplant, eine Übernachtung am Start und zwei Übernachtungen auf der Strecke. Doris muss noch bis 15.00 Uhr arbeiten, Auto ist fertig gepackt, die Fahrräder auf dem Dachträger befestigt. Kaum ist Doris zu Hause, geht es auch schon los, es sind ja immerhin 463 Km bis zur Unterkunft in Dagebüll. Wir kommen gut durch, hatten eigentlich auf einem Freitagnachmittag schlimmeres erwartet. Schlimm wird es erst ab Flensburg, von dort geht es noch fast 60 Km über die Dörfer und wir kommen in pottendicken Nebel. Wir können teilweise kaum 20 m weit sehen, die Geschwindigkeit beträgt oft unter 30 Km/h, aber zum Glück ist hier kaum was los. Endlich, um kurz vor 21:00 Uhr treffen wir in unserem Hotel ein, froh und völlig geschafft.

3. Oktober, der erste Tag auf dem Trail

Webcam Dagebüll
Am frühen morgen ausgiebig gefrühstückt, Zimmer geräumt und ausgecheckt. Wir sind mit dem Auto zum Inselparkplatz gefahren, dort stellen die Leute ihr Auto ab, die von Dagebüll nach Amrum oder Föhr fahren und ihr Auto nicht mitnehmen wollen. Der Parkplatz ist riesig und bewacht, da soll unser Auto für einige Tage stehen bleiben. Natürlich bleibt vieles im Auto zurück, wir können ja nicht alles auf den Fahrrädern mitschleppen, ein bisschen mulmiges Gefühl ist schon dabei, das Auto samt Laptop usw. dort stehen zu lassen. Da der Trail ja keine Runde ist haben wir uns überlegt, das Auto in Dagebüll zu lassen, mit den Fahrrädern bis kurz vor das Ende des Trails zu fahren,dann die Fahrräder bei einem Mietwagenverleih zu lassen, mit einem Mietwagen nach Dagebüll zu fahren und dann wieder mit den zwei Autos zurückzufahren, Mietauto abgeben und fertig ;-) 
Der Fährhafen
Nachdem unser Auto geparkt war, fuhren wir zur ersten Dose des Trails, die #1.01, da dort auch noch ein Webcamcache ist, haben wir natürlich noch ein Foto von uns gemacht. Der Nebel des Vortags war noch nicht ganz verschwunden, er lichtete sich erst im Laufe des Vormittags, aber wir waren fleißig unterwegs übers platte Land Nordfrieslands. Wir suchten und fanden Dose um Dose, rauf aus Fahrrad, runter vom Fahrrad, das war, glaube ich, das anstrengenste der ganzen Tour.
Auf jeder Etappe muss man Bonuszahlen finden, denn am Ende einer jeder dieser neun Etappen liegt ein Bonus, der wiederum Informationen für den Superbonus erhält. Fehlt ein Bonus ist es eigentlich unmöglich den Superbonus zu finden. Den ersten Tag beendeten wir nach der Dose #3.12, nach insgesamt 68 Caches, inklusive Dosen, die nicht zum Trail gehören. Danach ging es nochmal fast 5 Km zum nächsten Hotel und wir hatten am Ende insgesamt 42 Km auf dem Tacho. Das von uns ausgesuchte Hotel ist in Enge-Sande, etwas abseits der eigentlichen Strecke, aber ein absolutes Highlight, dass uns die Strapazen des Tages vergessen ließ.

 

 

 

 

4. Oktober, Tag 2 des Trails

Enge-Sande
Nach einem tollen Frühstück ging es um 08:30 Uhr wieder auf Tour, wir mussten ja erst wieder die 5 Km vom Hotel zum Trail, hatten zwischendurch aber einen Challenge-Cache,bei dem wir die Bedingungen erfüllten. Dann ging es mit der Dose #3.13 weiter und wir hatten geplant, bis zur Dose #5.29 zu kommen, das wären ein paar Dosen mehr als am Tag 1, aber ein paar Kilometer weniger, außerdem lag hier ein Hotel unmittelbar am Trail. In diesem Hotel fand das Gründungstreffen der Owner statt, als dieser Trail geplant wurde, deshalb gibt es hier auch dem Kurzmulti "ZdM, der Anfang". Auch dieser Tag begann neblig, aber heute schaffte es die Sonne schneller, den Nebel zu vertreiben. Wie schon am Vortag veränderte sich auch an diesem Tag langsam aber stetig die Landschaft. Am Nachmittag war das gesteckte Ziel geschafft, wir allerdings auch. Auch wenn man eventuell weiter fahren könnte, die Abstände zwischen den Unterkünften geben oftmals die Etappe vor, aber uns hat es auch gereicht, 38 Km und mit Beifang 74 Dosen. Nach einem schönen Abendessen im Hotelrestaurant fielen wir dann müde ins Bett, denn am nächsten morgen wollten wir wieder früh los. 


   

5. Oktober, das Finale

06:30 Uhr klingelt der Wecker, aufstehn
Grenzstein
(leichter gesagt als getan), fertigmachen, Sachen packen, Frühstück um 07:00 Uhr und ab auf die Räder, heute müssen wir noch mal alles geben. Es war Montag, die Geschäfte hatten mal wieder geöffnet und wir konnten unnsere Getränkevorräte auffrischen. Dann ging es weiter bei der Dose #5.30, noch viele Büchsen bis zum Ziel. Heute lief es wie geschmiert, naja, nach über 140 Dosen sollte ja auch langsam Routine da sein ;-) Auf dieser Etappe gab es das einzige Wegstück, bei dem die Räder ein kurzes Stück geschoben werden mussten, ansonsten waren die Wege immer gut zu befahren. Wir arbeiteten uns immer weiter Richtung Ziel vor, aber wir mussten ja auch noch unser Auto holen. Dank Handy, wir hatten übrigens mit Vodafon und T-Mobil nicht ein einziges Funkloch unterwegs, sondern immer sehr schnelle Internet-verbindung, haben wir uns eine Autovermietung am Ende der achten Etappe rausgesucht.
Grenzübergang
Wir mieteten uns dort ein Auto, ließen unsere Fahrräder zurück und fuhren nach Dagebüll, knappe 55 Km, lösten unser Auto aus, zahlten für die Zeit auf dem Parkplatz 21 Euro und fuhren dann mit 2 Autos zurück nach Harrislee. Die ganze Aktion dauerte keine 2 Stunden und wir hatten nun nochgenügend Zeit, die Tour heute zu beenden. Mit den Rädern auf dem Autodach fuhren wir zur Dose 1 vom Abschnitt 9, und ab dort ging es mit dem Fahrrad weiter auf die letzte Etappe. Es kam noch einmal ein ziemlich anstrengendes Stück durch einen Wald, dann ging es schließlich über die Grenze nach Dänemark. Hier liegt der Bonus der letzten Etappe und nachdem wir die letzte Zahl auf unseren Zettel hatten, konnten wir anhand der voregebenen Rechnung alle gesammelten Werte eintragen und die Koordinaten vom Superbonus errechnen. Um Punkt 17:20 Uhr konnten wir uns in das Logbuch eintragen, am letzeten Tag waren es nochmal 91 Caches und insgesamt 35 Kilometer.
Das Logbuch vom Superbonus

Die Moral von der Geschicht....

Wir hatten sehr viel Spaß an dieser Tour, sehr viel Glück mit dem Wetter, insgesamt ca. 115 Kilometer und 233 Caches, davon bei der ZdM-Tour 209 Tradis, 3 Multis, 9 Mysterys, einen Superbonus und noch 11 Caches ausser der Reihe. Wir können diese (Tor)Tour jedem empfehlen, wichtig ist die Planung der Unterkünfte, denn die sind nicht gesteut wie Sand am Meer. Was man auch nicht ausser Acht lassen darf, ist beim radeln das auf und ab, 40 Km sind eigentlich nicht viel, aber wenn nebenbei 70 oder noch mehr Dosen gesucht, geloggt und wieder versteckt werden sollen, wird es schon ein langer Tag.






Samstag, 7. März 2015

..... auf ein Neues - Rennsteig 2.0

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, alle Unterkünfte sind gebucht, die Zugfahrkarte ist gekauft: Am 7. Mai werde ich nochmal den Rennsteig in Angriff nehmen. Die Wanderung im letzten Jahr war so eine tolle Erfahrung, deshalb werde ich die 169,3 Km nochmals angehen. 
Diesmal habe ich alle Quartiere vorher gebucht, damit ich nicht wieder die eine oder andere Überraschung erlebe.Die Etappen sind wie im vergangenen Jahr, aus meiner Sicht waren sie schon ziemlich optimal von Länge und Schwierigkeit. Bei dieser Tour werde ich mich 
unterwegs etwas mehr aufs fotografieren konzentrieren und auch bei den Geocaches hat sich seit der letztjährigen Wanderung so einiges getan.
 




Trotzdem soll natürlich in erster Linie das Wandern im Vordergrund stehen und mit 
der Erfahrung vom letzten Jahr werde ich 
auch noch meinen Ballast im Rucksack
optimieren, so einiges von dem, das ich 
über die Berge geschleppt habe, wird nun
gleich zu Hause bleiben.

Donnerstag, 17. Juli 2014

169,3 Kilometer bis zum Ziel


Rennsteigbeginn in Hörschel
Lange geplant und mehrmals verschoben, meine Rennsteigwanderung. Nun ging es endlich los. Nach dem Stockholmbesuch einen Tag in Berlin zum Rucksack packen, dann am Sonntag mit dem Zug nach Eisenach und weiter nach Hörschel. Ich blieb dort eine Nacht, um am Montag meine Wanderung zu beginnen. Unterwegs war natürlich auch Geocaching angesagt, aber es ging hauptsächlich ums wandern, ich würde nur Dosen suchen, die unmittelbar am Wegesrand versteckt waren.
Da ich nicht wusste wie mir die Wanderung bekommt, waren außer dem Zimmer am Startort nur die ersten zwei Unterkünfte auf der Strecke gebucht, die weiteren Zimmer sollten immer kurzfristig von unterwegs gebucht werden. Ich habe mir im Vorfeld den Wanderführer vom Rennsteig gekauft in dem die Wanderung in 10 Etappen gewandert wird. Ich habe die Etappenlängen etwas verändert, in der Meinung, das ich teilweise längere Strecken laufen kann.

1. Etappe, von Hörschel zum Heuberghaus

Grenzstein
Nach einem guten Frühstück ging es am Montagmorgen endlich los. Nachdem ich meinen Stein, der dem Brauch nach von der Werra zu Saale getragen wird, aus der Werra gefischt habe, begann die Tour und sofort ging es hoch. Ich sollte am ersten Tag von knapp 200 m in einem stetigen auf und ab auf eine Höhe von fast 600 m wandern. Ziemlich schnell sah ich meine künftigen Begleiter, die Grenzsteine, die mich über die gesamte Wanderung begleiten sollten. Von den ursprünglich mal über 1600 Steinen exestieren heute noch etwas über 1000 dieser Steine, die meisten mehrere 100 Jahre alt. Es gibt einfache Grenzstein, Bischofsteine, Dreiherrensteine und der ranghöchste, den Kurfürstenstein.



Bischofstein
Das nächste das auffällt ist das immer gegenwärtige weiße "R", mit dem der Rennsteig bezeichnet wird. Man kann sich praktisch nicht verlaufen, an jeder Kreuzung oder Weggablung ist nach spätestens 20 m irgendwo ein weißes "R" zu sehen um den richtigen Weg zu weisen.



Die erste Etappe verlangte mir schon so einiges ab, zumal ich einen viel zu schweren Rucksack mitschleppte. 20 Kg waren einfach zuviel, ich hatte das Gefühl, der Rucksack zog mich immer wieder den Berg runter. Um 15:00 Uhr rum erreichte ich dann das Heuberghaus, hatte ca. 20 Km geschafft, war aber leider noch nicht am Ziel. Da ausgerechnet an diesem Tag das Heuberghaus komplett belegt war, hatte ich ein Zimmer in Ruhla gebucht, also nun den Rennsteig verlassen und wieder 3 Km den Berg runter. Es war schon frustierend, fast alles, was ich an Höhenmeter gemacht habe, ging ich nun wieder bergab um meine Pension aufzusuchen. Da erwartete mich allerdings eine Überraschung. Die Pension war ein Haus mit Gästezimmer und als ich vor der Tür stand und diese von einer alten Frau geöffnet wurde, kamen mir leichte Zweifel. Nachdem ich meinen Namen genannt habe, sagte die Frau: "Haben Sie nicht abgesagt ?" Mir schwante Böses. Nach vielem hin und her stellte sich heraus, das sie irgendwo etwas falsch geplant hatte. 
4 Sterne in Ruhla
Ich bekam aber trotzdem ein Zimmer, allerdings lag dieses von der Wertung eine Stufe über Besucherritze.

Ohne es weiter zu beschreiben, es war schon sehr merkwürdig, aber jetzt im nachhinein könnte ich mich totlachen. Allerdings hatte diese Unterkunft auch etwas positives, der Sohn der Vermieterin fuhr mich am nächsten morgen wieder den Berg rauf und setzte mich dort ab, wo ich am Vortag den Rennsteig verlassen habe.




2. Etappe, Heuberghaus bis Kleiner Inselberg

Bevor ich wieder am Rennsteig abgesetzt wurde, haben wir noch schnell an der Post in Ruhla gehalten, dort habe ich meine schweren Rucksack ausgemistet und ein Teil des Inhalts als Paket nach Hause geschickt. Der Rucksack wog nun keine 20 Kg mehr, aber war mit ca. 15 Kg ohne Getränke immer noch zu schwer.
Auf dem Weg zum Großen Inselberg
Am Rennsteig angekommen wurde die Etappe genau an der Stelle fortgesetzt, an der ich am Vortag unterbrochen habe. Heute stand der Große Inselberg auf dem Programm, 928 m hoch. Da es immer mal rauf und runter ging, waren heute insgesamt 680 m Aufstieg und 390 m Abstieg zu bewältigen. Nur auf den letzten Kilometern zum Gipfel ging es stetig bergauf. Unterwegs gab es nun vermehrt tolle Aussichtspunkte, das Wetter spielte sehr gut mit, sonnig, aber nicht zu warm. Auch die eine oder andere Dose war wieder am Wegesrand versteckt und konne schnell geloggt werden. Allein auf dem Inselberg habe ich 3 Caches
Kurz vorm Gipfel
gefunden. Nach einer kurzen Erfrischung auf der Terasse vom Gasthof Stöhr ging es auf der anderen Seite des Berges steil bergab, es fast 200 Höhenmeter auf einer uralten Naturtreppe herunter, mache Stufen waren bestimmt einen halben Meter hoch, mal Holz mal Stein, lebensgefährlich. Kurz darauf kam ich auf dem Kleinen Inselberg an, hier befand sich mein nächstes Quartier. Das wichtigste nach jeder Etappe war das duschen und intensive Fußpflege, massieren und cremen, damit sie auch am nächsten Tag wieder fit sind. 

Auf dem Großen Inselberg
Auf der ersten Etappe habe ich mir am rechten Fuß 2 Blasen gelaufen, aber dank Blasenpflaster, das ich mir sofort geklebt habe, gab es für den Rest der gesamten Tour keine Probleme mehr.  

Die zweite Etappe war mit 16 Km eine der kürzeren, aber man muß bei den Etappenlängen immer berücksichtigen das auch ein Quartier in der Nähe ist, was auf dem Rennsteig nicht immer selbst-verständlich ist.



3. Etappe, Kleiner Inselberg bis Neue Ausspanne


Der Rennsteig hat viele Gesichter
Heute stand das kürzeste Stück der gesamten Tour an, ich habe bei der Vorbereitung gedacht, das ich nach den schweren Anstiegen der ersten beiden Tage es etwas ruhiger angehen lasse, es hetzt mich keiner und ich möchte diese Tour ja genießen. Bei dieser schönen und abwechslungsreichen Natur ist es auch unheimlich kurzweilig unterwegs.Es gibt schöne Aussichtspunkte, Pflanzen die man bei uns nicht mehr zu sehen bekommt, informative Hinweistafeln über die Geschichte die sich hier abspielte und vieles mehr. Auch sehr interessant ist, wie sich der Rennsteig sich verändert. Eben noch dichte Kieferwälder, auf einmal große Wiesen, Weitsicht ohne Ende und auf einmal wieder düstere Hohlwege.
..und ich wundere mich, warum er damals nicht auf meinem Geburtstag war
Mein heutiges Ziel war zeitig erreicht, aber ich musste auch heute nochmal den Rennsteig verlassen, um mein Zimmer in Tambach-Dietharz aufzusuchen. Zum Glück hatte sich der Pensionswirt bereit erklärt, mich mit dem Auto abzuholen, da es doch ein ganzes Stück den Berg herunter war. Und da der Wirt am nächsten morgen sehr früh nach Eisenach musste, empfahl er mir den Bus zu nehmen um wieder auf den Berg herauf und an gleicher Stelle meine Wanderung fortsetzen zu können. 






4. Etappe, Neue Ausspanne bis Oberhof

..morgens im Nebelwald ;-)
Nach dem Frühstück gab's die Pleite. Ich stand zur passenden Zeit an der Bushaltestelle gegenüber meiner Pension, der Bus kam pünklich, aber er fuhr nicht den Berg hoch, sondern machte eine Pause, wendete und fuhr dahin zurück, von wo er gekommen war. Der Busfahrer erklärte mir, das der Bus, der stündlich fuhr, nur dreimal am Tag in die Richtung fuhr, die ich brauchte. Also, Rucksack auf den Rücken und sage und schreibe 5 Km steil bergauf durch den Wald, um überhaupt wieder den Rennsteig zu erreichen. Ich war total stinkig und vor allem schon restlos bedient, als die eigentliche Etappe erst begann. Nachdem es in der Nacht etwas geregnet hatte, zogen teilweise gespenstische Nebelschwaden durch den Wald. Eine tolle Stimmung. Später kam wieder die Sonne durch und es wechselten wieder weite Wiesen und Wälder sich ab.


Außer am Anfang der Etappe, als ich von 470 m auf fast 900 m gegangen bin, war dieser Tag ziemlich ruhig. In unmittelbaren Nähe von Oberhof überquerte ich die Trainigsstrecken, auf denen ganzjährig für Skilanglauf, Biathlon und Nordische Kombination trainiert wird. Kinder kamen da auf Skiern mit Rollen angezischt, selbst bergauf mit einem enormen Tempo. Im Hotel angekommen gab es später ein tolles Abendessen, Schwarzbierbraten mit Backpflaumen und Thüringer Klößen. Anschließend wurde mit anderen Gästen das Spiel Deutschland gegen USA geschaut.
Der heutige Tag mit insgesamt 22 Km ein durchschnittlicher. 



5. Etappe, Oberhof bis Allzunah


Waldarbeiterdenkmal in Oberhof
Waldarbeiterdenkmal
Gleich zu Beginn der heutigen Tour habe ich einen Cache am Waldarbeiterdenkmal geloggt.Von dort aus ging es weiter, vorbei am Rennsteiggarten ging es über die Brandleite, ein Bergrücken, durch den ein Eisenbahntunnel führt, der an dieser Stelle fast 200 m unter dem Bergrücken liegt und schon über 130 Jahre alt ist. Außerdem führt in diesem Bereich auch der Rennsteigtunnel, der längste Autobahntunnel Deutschlands durch den Berg.
Nach ca. 10 Km habe ich die Suhler Ausspanne erreicht, hier gab es ein kurze Rast und den nächsten Cache. Die Ausspannen wie Neue, -Alte oder Suhler Ausspanne haben ihren Namen aus den Zeiten der Pferdefuhrwerke. Vor großen Steigungen wurden zusätzliche Pferde oder Ochsen eingespannt, die, wenn die Steigung überwunden war, wieder ausgespannt und den Berg wieder heruntergeführt. Diese Stellen hießen Ausspanne. Einige Kilometer weiter liegt " Plänkners Aussicht", ein Aussichtspunkt benannt nach dem "Erfinder" der Rennsteigwanderung.     

Wegweiser Suhler Ausspanne
Plänkners Aussicht auf 970 m















Suhler Hütte
Von hier aus ging es weiter, ein kurzer Stop in der Suhler Hütte und weiter Richtung Bahnhof Rennsteig. Hier an diesem Bahnhof verkehren teilweise historische Dampf- und Dieselloks, der Bahnhof selbst ist ein schönes Lokal im Eisenbahnerstil. An diesem Bahnhofsgebäude befindet sich eine Webcam, die bewegt Bilder ins Internet liefert. Nach einem Anruf von mir wurde zuhause der PC gestartet und Doris und die Enkeltochter konnten mich live auf dem Bildschirm sehen. 

Jetzt noch die letzten zwei Kilometer und nach knapp 21 Km war wieder eine Etappe vorbei. Das Hotel beherbergt auf dem Gelände noch ein DDR-Bunkermuseum, hier kann man sogar im Bunker übernachten, aber ich habe das Bett oberirdisch vorgezogen.


6. Etappe, Allzunah bis Masserberg

Wohin man schaut, Blaubeeren
Auf das heutige Ziel freute ich mich besonders, Masserberg, hier gibt es eine schöne Therme. Damit wollte ich mich belohnen nach den anstrengenden Tagen. Ich war zeitig auf den Beinen, damit ich auch rechtzeitig am Ziel bin, um möglichst lange in der Therme zu relaxen. Der Weg führte durch Wälder die voller Blaubeerstäucher waren. Da habe ich natürlich ordentlich genascht.      

Auf dieser Etappe habe ich die Hälfte des Rennsteigs überschritten,war schon ein tolles Gefühl. Durch die kurzen Strecken am Anfang, immer bergauf, hat sich die Hälfte ganz schön nach hinten verschoben, für die zweite Hälfte der Wanderung habe ich dann nur noch halb so lange benötigt.
Hohlweg nach Masserberg



Die letzten Kilometer vor Masserberg ging es mal wieder nur steil bergauf, auf zwei Kilometer Strecke von 690 auf 810 Höhenmeter, aber auch das habe ich überstanden. In Masserberg angekommen habe ich meine Pension aufgesucht, den Rucksack aufs Zimmer gebracht und bin dann sofort in die Therme gegangen. Ich wollte, da ich keine Badehose dabei hatte, eine ausleihen, aber da erstmal nichts zu machen. Nach gutem zureden fiel der netten Frau an der Kasse ein, das die ja eine Kiste mit vergessenen Sachen hatten und da durfte ich mir dann etwas passendes aussuchen. Endlich in der Therme ließ ich mich ganz ausgiebig im Soleaußenbecken treiben um anschließend eine dreiviertel Stunde im Whirlpool zu liegen. Ich kam mir anschließend wie neugeboren vor. Dieser Tag schlug wieder mit 21 Kilometern zu Buche.  

7. Etappe, Masserberg bis Neuhaus am Rennweg

Für den heutigen war Regen angesagt, viel Regen. Schon in der Nacht wurde ich wach, weil es mächtig an die Fenster prasselte, aber pünktlich zum Beginn der Tour  war der Regen vorbei. Doch das hielt nur die ersten paar Kilometer, dann gings es wieder los. Ich kam bis zur Eisfelder Ausspanne, dort blieb ich erst einmal in der Schutzhütte, bis es wieder besser wurde. Der nächste Schauer erwischte mich zwischen zwei Schutzhütten, da war ich irgendwann so nass, das ich mich nicht untersellen brauchte, es lohnte sich nicht mehr. Heute war aber aufgrund des schlechten Wetters das einzige Mal das ich am Mittag in eine Gaststätte einkehrte um mir eine warme Mahlzeit zu genehmigen. An allen anderen Tagen habe ich mich tagsüber nur von Obst und den einen oder anderen Energieriegel ernährt und erst abends in der Pension gegessen.    
Dreistromstein
Auf meiner weiteren Wanderung kam ich auch am "Dreistromstein" vorbei, der den Punkt markiert, an dem die Gebiete dreier mächtiger Ströme aneinandergrenzen.  
Zum ende der heutigen Tour klarte das Wetter immer mehr auf und die letzten zwei Stunden vorm Ziel war es endlich trocken. Neuhaus war mit gut bekannt, da wir vor einigen Jahren ein paar mal Urlaub im Nachbarort Lauscha verbracht haben und wir uns immer in Neuhaus versorgt haben. Mein gebuchtes Hotel sollte ab dem kommenden Tag für eine Woche Betriebsschließung haben, da im Moment keine Saison ist. Als ich vor der Hoteltür stand, war diese verschlossen, es hing ein Zettel aus, der auf die Schließung hinwies plus einer Telefonnummer. Dort rief ich an und eine nette Stimme verriet mir, das gleich jemand kommt und mich reinläßt. Nach 5 Minuten fuhr ein Auto vor, die Hotelbesitzerin stieg aus und ließ mich rein. Sie händigte mir meine Schlüssel aus und sagte: Frühstück morgen am 8:00 Uhr. AUf dem Weg in mein Zimmer stellte ich fest, das ich der einzige Gast war, von den anderen Zimmern standen teilweise die Türen offen. Später merkte ich, das ich hier völlig allein und vor allem eingeschlossen war. Alle Aussentüren waren abgeschlossen. Zum Glück habe ich ja schon mittags warm gegessen und außerdem wollte ich ja abnehmen. Es hatte aber auch einen Vorteil, denn die Heizung war noch in Betrieb und ich konnte in den angrenzenden Zimmern meine feuchten Sachen über die Heizungen hängen. 
Übrigens waren es heute 24 Kilometer.


8. Etappe, Neuhaus am Rennweg bis Steinbach am Wald

Am Morgen war um Punkt acht Uhr die Gaststube geöffnet, ein reichhaltiger Frühstückstisch war gedeckt und nach der Stärkung wurde ich in die Freiheit entlassen. Heute standen 22,5 Km bevor. Das Wetter hatte sich beruhigt, heute sollte es trocken bleiben und auch die Sonne wieder rauskommen. Die Orte in dieser Gegend haben eine lange Glasbäsertradition, in Lausch wurde die gläserne Weihnachtskugel erfunden und hier gibt es Häuser, die haben das ganze Jahr über Weihnachtsschmuck.
Auf der Etappe steht der Grenzübertritt nach Bayern an, der Rennsteig verläuft ja auf ca. 13 Km auf bayerischem Gebiet. Außerdem ging es langsam aber sicher wieder bergab, am Start noch bei 850 m und am Ziel dann bei 600 m. Unterwegs Richtung Spechtsbrunn kam ich an einem alten Schieferbruch vorbei, hier galt es noch einen Earth Cache zu erledigen. Außerdem konnten hier noch mal ordentich Blaubeeren genascht werden. Dann ging es noch einmal richtig runter und ich durchquerte Spechtsbrunn, kurz dahinter liegt die "Kalte Küche", hier verlief früher die Zonengrenze. Mit sehr informativen Hinweistafeln wurde hier erklärt, wie die Situation zur Zeit der der Teilung war. Hier überquerte ich die Grenze zu Bayern.
Lost Place Steinbach
Rennsteiplatte
Für mich war das Teilstück in Bayern das nicht so schöne Stück des Rennsteiges, während man in Thüringen merkt, wieviel Mühe investiert wird um alles in Ordnung zu halten, ob es die Wegmarkierungen oder die Schutzhütten sind, wird es in Bayern eher stiefmütterlich behandelt. So verläuft hier der Rennsteig über mehrere Kilometer als Asphaltpiste neben einer sehr viel befahrenen Bundesstrasse. Die angebotenen Alternativstrecke im Wald ist länger und schlecht gekennzeichnet. Damit das cachen auch nicht zu kurz kam, habe ich kurz vor Steinbach noch eine Lost Place-Tradi geloggt und ein TB-Hotel besucht. Dann endlich war ich in meinem Hotel. Mein Bad war mit einer großen Badewanne ausgestattet, das war mal wieder ein Hochgenuß. Anschließend ging es dann in die Gaststube und ich habe so richtig gesündigt, Rennsteigplatte und Weizenbier vom Fass.

9. Etappe, Steinbach am Wald bis Blankenstein   


Heute stand die letzte Etappe an, gute 31 Kilometer, bis auf ein eine längere Steigung zum Anfang ging es aber überwiegend bergab. An der höchsten Stelle kam ich am Kurfürstenstein vorbei, das ist der "ranghöchste" Stein am Rennsteig. Hier lag natürlich auch noch ein Cache, der der dem Stein gewidmet ist.
Der Kurfürstenstein
Doris wollte nach Blankenstein kommen um mich abzuholen. Wir haben verabredet, uns in Grumbach, bei Kilometer 12 der Tour, zu treffen. Ich wollte den schweren Rucksack loswerden und die restlichen Kilometer mit leichtem Gepäck laufen. Auf dem Weg nach Grumbach habe ich wegen der Zickzacklinie der Landesgrenze mehrmals das Bundesland gewechselt, aber ab Grumbach war es wieder Thüringen bis ins Ziel. Doris und ich kamen fast zeitgleich am Treffpunkt an, ich habe mich erfrischt, den großen Rucksack gegen eine kleinen getauscht und bin dann federleicht weitergezogen. Der Weg führte nun nicht mehr durch den Wald, sondern zwischen großen Felder und Wiesen hindurch. Es ging durch kleine, nette Ortschaften wie Schlegel und Kießling, dann endlich war Blankenstein erreicht. Das letzte Stück des Weges führten die Strassen so steil bergab, da wurde einem angst und bange. Als ich am Rennsteigende, der Seibnitzbrücke ankam, wurde ich schon von Doris erwartet. Ich war unheimlich froh und auch stolz, das ich diese Strecke nun wirklich geschafft habe. Ich habe meine Stein, den ich aus der Werra gefischt habe, hervor und warf ihn in die Saale.
Ein Stein von der Werra zur Saale
Nun war die Wanderung wirklich beendet.
Doris hatte schon ein Zimmer besorgt, nachdem ich mich frischgemacht habe ging es zum essen nach Bad Steben und am Tag darauf zurück nach Berlin.
   

Geschafft und glücklich



Nachbetrachtung: Die Wanderung war ein großer Wunsch von mir, aber da ich noch nie so eine Strecke bewältigt habe und nicht wusste was auf mich zukommt, ein großes Abenteuer. Deshalb waren auch nur die ersten Quatiere fest gebucht, der Rest von Tag zu Tag. Das hat übrigens Doris organisiert, da ich während der Wanderung oft kein oder nur schlechtes Handynetz hatte. Mir hat es ein unheimlichen Spaß gemacht, trotz der teilweise großen Anstengungen die es gerade zu Anfang gab. Dadurch, das ich bis auf ein paar kleinerer Gespräche mit anderen Wanderern unterwegs völlig allein war, war es eine unheimliche Entspannung, nur seinen Gedanken nachzuhängen und den Kopf richtig frei zu bekommen. Die Caches auf dem Weg haben sich im laufe der zeit noch zu der stattlichen Anzahl von 34 Stück summiert.
Ich bin sicher, das dies nicht die letzte Rennsteigwanderung für mich war.

Mein Rennsteigorden

   
Bis denne
Torsten







Montag, 14. Juli 2014

Stockholm

In diesem Sommerurlaub ging endlich ein Wunsch in Erfüllung, eine Reise nach Stockholm,  Sightseeing inclusive Geocaching. Von Tegel ging es mit Direktflug nach Arlanda, Stockholms Flughafen, etwa 40 Km nördlich der Stadt gelegen. Mit der Pendeltag, ähnlich unserer S-Bahn ging es zum Stockholmer Hauptbahnhof, von dort aus mit der U-Bahn noch ein paar Stationen weiter zum Hotel. Wir hatten ein Zimmer in einem zentral gelegenen Hotel auf Södermalm gebucht, uns ein Wochenticket für die Öffentlichen gekauft und haben dann Stockholm unsicher gemacht. 
Im Landeanflug auf Stockholm

Was uns als erstes auffiel war die Gelassenheit der Leute, keine Hektik, kein Gedrängel, alle waren ziemlich locker, ganz anders als in Berlin. Das zweite was uns auffiel, scheinbar jeder hatte ein Smartphone in der Hand und ein Knopf im Ohr. Selbst alte Leute saßen in der U-Bahn und haben nur mit ihrem Handy rumgefummelt.

TB-Hotel auf dem Hauptbahnhof
Unseren ersten Cache machte wir gleich nach der Ankunft auf dem Hauptbahnhof. Hier ließen wir einen der mitgebrachten TB´s zurück. 
 

Blumengeschäft in der Altstadt















Einkaufsstrasse Gamla Stan
 
Unsere Unterkunft lag wie gesagt auf Södermalm, hier herrschte ein multikulturelles kunterbuntes Treiben. Hier leben viele junge Leute, Künstler und Studenten. Dementsprechend die Kneipen, Geschäfte, Galerien und Geschäfte. Hier wurde übrigens auch ein großer Teil der Milleniumtriologie von Stig Larsson gedreht, dem hier auch eine Cacheserie, der "TMW, The Millenium Walk" gewidmet wurde. 

Unmittelbar neben Södermalm liegt Gamle Stan, eine kleine Insel, die den Königspalast und die Altstadt beherbergt.  






Die Gamla Stan ist der Touristenmagnet, hier konnte man u.a täglich den Wachwechsel vorm Königspalast beobachten, wobei die neue Wache immer mit einer Marschkapelle durch die Stadt maschiert ist. Auch sonst gab es hier viel zu sehen, unheimlich schöne, alte Gebäude, schmale Gassen und nette Cafes.



Telefonzelle


In Stockholm gibt es sehr viele Caches, wir haben unsere Stadtbesichtigung praktisch anhand der interessantesten Dosen gemacht, da kommt man ja automatisch an die schönsten Orte. Einige der Caches kann man nur loggen wenn man dreist ist, da hängt z.B. mitten in einer schmalen Gasse in der unmengen von Touristen unterwegs sind ein Vogelhaus, in dem ein Cache ist (Urban Birdhouse). Einfach mal die geposteten Bilder anschauen.
Restaurant mit Ausflugsdampfer


Blick Richtung Königspalast






Die Telefonzelle auf dem Bild ist übrigens kein Einzelstück, man findet dieses Model noch recht häufig in der Innenstadt.


Cache Strandvägen (Strandvägen)


Marktplatz Gamla Stan
Der Cache Strandvägen ist ein Cache mit mehreren hundert Favoritenpunkten, er wurde uns auf einem Event von einer befreundeten Schwedin empfohlen. Es war klar, das wir bei einem schönen Spaziergang am Wasser diese Dose besuchten und uns im Logbuch verewigten. 







Brücke von Dänemark nach Schweden









Der Urlaub in Stockholm hat uns sehr gut gefallen, aber man muß auch wissen, das Schweden sehr teuer ist, z. B. ein Bier im Restaurant liegt schon bei 7 - 9 Euro. Auf dem Rückflug hatten wir noch eine Zwischenstop in Kopenhagen, dann ging es wieder Richtung Berlin.
Insgesamt haben wir in Stockholm 38 Caches gefunden und geloggt und fast alle Dosen führten uns an sehr schöne und interessante Plätze.